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Navarra

D.O. Navarra - Eines der ältesten Weinbaugebiete Spaniens und sogar weltweit

Die Autonomie Navarra im Norden Spaniens, eingebettet zwischen Pyrenäen und Ebrotal, gehört zu den reizvollsten und abwechslungsreichsten Landstrichen Spaniens. Kulturelles, wirtschaftliches und geographisches Zentrum der Region ist die fruchtbare Hochebene um die Landeshauptstadt Pamplona. Während der Norden Navarras vom grünen und feuchten Südhang der Pyrenäen mit seinen Wäldern, Seen und Flüssen geprägt ist, erstreckt sich südlich Pamplonas ein weinreiches Hügelland zum Ebro hin. Die fünf Weinbau-Provinzen der D.O. Navarra (D.O. = Denominación de Origen = anerkanntes Herkunftsgebiet) konzentrieren sich auf die Mitte und den Süden der Autonomie:

1. Tierra Estella ist das am weitesten westlich gelegene Teilgebiet der D.O. Navarra. Sein Zentrum ist die Stadt Estella am Jakobs-Pilgerweg mit ihrer denkmalgeschützten Altstadt und vielen historischen Sakralbauten. Die Region mit ihren etwa 17% der Anbaufläche umfasst insgesamt 26 Gemeinden, unter anderem die Weinbauorte Allo, Arellano, El Busto, Los Arcos und Torres del Rio.

2. Valdizarbe: Die Unterzone (ca. 8% der Anbaufläche) liegt "im Herzen" der Autonomie und setzt sich aus 24 Kommunen zusammen. Um Ortschaften wie das berühmte Puente de la Reina am Jakobspilgerweg, Obanos, Cirauqui und Ucar erzeugen die Winzer ihre gebietstypischen Weine.

3. Baja Montaña liegt mit seinen 14 Gemeinden im Nordosten der D.O. Navarra. Ujue, San Martin de Unx und Sangüesa gehören zu den bekannteren Weinbauorten der Region, in der ca. 14% der Rebfläche liegen.

4. Ribera Alta ist mit etwa 33% der Anbaufläche das zweitgrößte Teilgebiet der D.O. Navarra. Auch hier wächst der Wein rund um Städte mit einer großen Vergangenheit, von der heute noch viele gut erhaltene Baudenkmäler zeugen, darunter Tafalla, Olite, Lerin, und Marcilla.

5. Ribera Baja ist das Land am Ebro-Fluß. Die Weinbaufläche dieser größten Zone macht ca. ein Drittel der gesamten Anbaufläche der D.O. aus. Im trocken-heißen Klima dieser Subzone gedeihen gehaltvolle Weine in 13 kommunalen Distrikten, dazu gehören z. B. die Ortschaften Tudela, Arguedas, Barillas, Castejón und Corella.

Geschichte

Navarra gehört, gemeinsam mit einigen anderen spanischen Anbaugebieten, zu den ältesten Weinbauregionen dieser Erde. Funde von Geräten und Trinkgefäßen lassen vermuten, dass hier schon vor der Zeit der römischen Besatzung Weinbau betrieben wurde. Die Römer brachten dem Weinbau in Navarra die erste große Blüte. Heute noch kann man in Ortschaften wie Funes, Liedena, Falces oder Arellano Überreste römischer Weinkeller aus dem 1. Jh. nach Christus besichtigen. Während der Zeit der maurischen Besatzung (8.Jh. bis 11. Jh.) ging der Weinbau stark zurück, ohne jedoch völlig aus der Landschaft zu verschwinden. Zu einer regelrechten Glanzzeit kam der Weinbau in Navarra schließlich in der Zeit nach der Reconquista (ab dem 13. Jh.), der Rückeroberung Spaniens durch die Christen. Im Mittelalter galt Navarra als Land der Weingärten und des Weines. Navarra wurde erstmals zum großen Weinexporteur. Die Dynastie der Teobaldos, die aus der französischen Champagne kamen und lange Zeit die navarresischen Könige stellten, brachte den "vertjus", ein weinähnliches Getränk aus unreifen Trauben. Berühmt war auch der tiefrote "vino vermeyllo", der überall in den mittelalterlichen Burgen Europas großen Zuspruch fand.

Die große Nachfrage zog schließlich ein Überangebot nach sich, aus dem wohl der erste "Weinsee" der Welt entstand: Im 17. Jahrhundert wurden Gesetze erlassen, nach denen die Neuanlage von Weinbergen bestraft werden konnte. Damals verteuerte sich Getreide und Brot, weil der Weinbau riesige Flächen in Beschlag nahm, die für die Getreideproduktion der Region fehlten. Nach Überlieferungen nahmen die damaligen Weinüberschüsse ein derartiges Ausmaß an, dass man beim Kirchenbau zum Anmischen des Zementes Wein statt Wasser benutzte. Die Folgen der Reblaus im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts brachten Navarra die Zeit der größten Blüte. Durch die Vernichtung der französischen Weinberge sahen sich die Franzosen gezwungen, große Weinmengen zu importieren, die zum überwiegenden Teil aus Nordspanien geholt wurden. Dieser Boom führte in Navarra zu einer erneuten Ausdehnung der Anbaufläche. Die ersten großen, "modernen" Bodegas, die zum Teil heute noch existieren, wurden gegründet.

Der neu gewonnene Wohlstand zerrann nur allzu rasch. Die Reblaus machte auch vor Navarra nicht halt und vernichtete den größten Teil der bestehenden Anlagen von etwa 50.000 Hektar. Die Tradition und Berufung der alteingesessenen Winzer trotzten auch dieser Katastrophe. Mit dem Anbau reblausresistenter Pfropfreben schafften es die Navarra-Winzer, den Weinbau ihrer Region völlig neu aufzubauen.

Wenn der Navarra-Weinbau im Mittelalter seine größte Ausdehnung erreichte, so erzielt er heute, im ausgehenden 20. Jahrhundert, die Phase seiner höchsten Qualität. Navarra präsentiert heute in seinem Angebotssortiment eine Mischung aus klassischen Weinen und modernen Rebsorten, die den Wettbewerb mit den besten Weinen der Welt getrost aufnehmen können. Die vielen Auszeichnungen und Medaillen, die Navarra-Weine in den letzten Jahren bei internationalen Wettbewerben erringen konnten, sind ein Beweis dafür.

Klima

Obwohl der nördliche Zipfel der D.O. Navarra in der Luftlinie gerade 100 Kilometer vom südlichsten Punkt des Anbaugebietes in der "Ribera Baja" entfernt ist, herrschen in den verschiedenen Teilgebieten die unterschiedlichsten klimatischen Verhältnisse. Grund dafür ist die Lage der Region in einer "Klimascheide". Durch Navarra verläuft die Grenze zwischen dem feuchten und kühlen atlantischen Klima und dem heißen, trockenen Mittelmeerklima. Entsprechend unterschiedlich sind die Witterungs- und Niederschlagsbedingungen in den Subzonen der D.O. Navarra, die entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Endproduktes haben:

Die drei nordwestlichen Teilgebiete der D.O. - Tierra Estella, Valdizarbe und Baja Montaña - stehen noch unter dem Einfluss des atlantischen Klimas. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 600 mm, die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 12°C - was von den Durchschnittswerten her den klimatischen Bedingungen im Rheingau entspricht. Kühle und regenreiche Winter lösen sich mit trockenen, mäßig heißen Sommern ab.

In der "Ribera Alta" gewinnt bereits das trockenere und wärmere Mittelmeerklima an Einfluss: Hier liegt die jährliche Niederschlagsmenge nur noch knapp über 500 mm, die Durchschnittstemperatur liegt bei 13,6°C.

Das Klima in der "Ribera Baja" ist das trockenste und heißeste innerhalb der fünf Teilregionen. Hier werden jährliche Niederschläge in Höhe von etwa 450 mm gemessen, die Durchschnittstemperatur erreicht 14°C. Milde Winter folgen auf heiße und trockene Sommer, Frühling und Herbst sind die niederschlagsreichsten Jahreszeiten.

Bodenverhältnisse

Ähnlich wie das Klima variieren auch die Böden in den verschiedenen Teilgebieten der D.O. Navarra. In der Hügelregion der Baja Montaña findet man viele rötliche bzw. gelblich gefärbte Böden. Am Oberlauf des Flusses Aragon sind die Böden kalkhaltig und von entsprechend kalkweißem Aussehen. Die starke Wärmereflektion dieser Böden bedingt ein besonders warmes Kleinklima.

In den Regionen Valdizarbe und Tierra Estella überwiegen rötlich-graue Böden auf lehmiger Grundlage mit Eisenbeimischungen. Zwischendurch finden sich hier intensiv rote Böden, beispielsweise um die Ortschaft Mañeru.

In der Zone Ribera Alta dominieren wiederum die kalkhaltigen Böden geologisch jungen Ursprungs aus dem Eozän und Miozän, mit Ausnahme der wesentlich älteren Böden in den Flusstälern, die meist von sandiger, rötlicher Erde bestimmt werden. Die meisten Böden in der Ribera Baja stammen ebenfalls aus dem Miozän, sind also auch, geologisch gesehen, "junge" Böden. Rötliches Grau beherrscht das Landschaftsbild südlich Tudelas. Im Norden der Ribera Baja herrscht dagegen ein kalkhaltiges Rot vor.

Unterschiedliche Klimazonen und die Verschiedenheit der Böden sind die Basis für den Nuancenreichtum der Navarraweine. Diese Faktoren prägen den individuellen Charakter der Weine aus den verschiedenen Teilregionen.

Rebsorten

Grundsätzlich wird in Navarra zwischen den empfohlenen bzw. bevorzugten Rebsorten und den darüber hinaus erlaubten Sorten unterschieden. Viura ist die empfohlene Sorte bei den Weißweinen; Tempranillo, Graciano und Cabernet Sauvignon sind es bei den Rotweinreben.

Erlaubte rote Rebsorten sind: Tempranillo, rote Garnacha, Cariñena (Mazuelo), Cabernet Sauvignon, Merlot, Graciano, Syrah, Pinot Noir.

Erlaubte weisse Rebsorten sind: Viura, Chardonnay, Malvasia, Moscatel de grano menudo, Sauvignon Blanc

Obwohl die “klassische” Traubensorte Navarras Garnacha war, hat man Ende der achtziger Jahre eine neue Strategie entwickelt, so dass heutzutage die Garnachatraube ihre vorrangige Stellung verloren hat und die Rebfläche wie folgt aufgeteilt wird: 37,3% Tempranillo, 24,9% Garnacha, 15,3% Cabernet Sauvignon, 1,9% Viura, 0,7% Mazuelo, 13,5% Merlot, 3,3% Chardonnay, 1,0% Moscatel, und 0,8% an Traubensorten (Stand 31.07.2008).

Im Folgenden einige Informationen zu den wichtigsten der genannten Rebsorten:

Rotweinreben

1. Garnacha

Die rote Garnacha ist die Rebsorte mit der größten Tradition und Bedeutung in Navarra. Ca. 25% der gesamten Anbaufläche von insgesamt etwa 17.753 Hektar ist mit der Garnacha bepflanzt. Der Ursprung dieser Rotweinsorte, die die Grundlage für die vielen hervorragenden Navarra-Rosados bildet, soll in der Region Alicante liegen. Von dort trat sie ihre Verbreitung über ganz Spanien an, wurde schließlich auch in Frankreich und Italien kultiviert. Die Garnacha liebt schwere, lehmige Böden und sonnige Hanglagen. Die Weine der Garnacha sind in der Regel alkoholreich und arm an Säure.

2. Tempranillo

Die Tempranillo, die große Rotweinrebe der Rioja, hat in Navarra einen Anteil von knapp 38% der Anbaufläche. Auch in Navarra wird die Tempranillo in erster Linie für die Herstellung von Qualitätsrotweinen mit Fassweinausbau verwendet. Allerdings findet man im Angebot der Navarra-Rotweine nur recht wenige reine Tempranillos, die ihren Namen (tempranillo = früh) dem frühen Reife- und Lesezeitpunkt der Trauben verdankt.

3. Mazuelo

Diese Rotweinrebe - auch unter dem Pseudonym Cariñena bekannt - hat ihren Ursprung in den Regionen Navarra/Rioja. Im Spätherbst stechen die Mazuelo-Anlagen unter den anderen Weinbergen optisch hervor: Sie verlieren erst sehr spät ihre Blätter, die, mit roten Punkten übersät, wie bunte Farbkleckse in der Landschaft wirken. Aus der Mazuelo-Traube werden hochfarbene Weine gewonnen, die vor allem als junge Weine auf Grund ihres Gerbstoffgehaltes leicht adstringierend wirken.

4. Graciano

Die Graciano-Traube ähnelt der Tempranillo, ist allerdings meist kleiner als diese. Das intensive, dunkle Blau der dünnen Schalen ist überzogen von einer dicken, wachsigen Schicht. Die Blütenstände der Graciano leuchten strahlend rot, so dass sich mit ihr bepflanzte Anlagen im Frühjahr leicht von anderen Anlagen unterscheiden lassen. Die Weine der Graciano haben eine intensiv rote Farbe, werden aber in erster Linie für den Verschnitt genutzt.

5. Cabernet Sauvignon und Merlot

Diese beiden französischstämmigen Rotweinsorten sind schon seit länger als 10 Jahren für den Anbau in Navarra zugelassen. Weine aus diesen Rebsorten haben sich inzwischen bereits einen Anteil von ca. 30% an der Gesamtproduktion erobert, mit steigender Tendenz.

Weißweinreben

1.Viura

Viura-Rebsorte war die Weißweinrebe mit der größten Verbreitung in Navarra, obwohl diese mittlerweile von der Chardonnay-Rebe überholt worden ist, wobei sich der Weißwein insgesamt mit knapp 6% der Anbaufläche begnügen muss: Navarra war und ist ein typisches Gebiet für zwei bis drei rötlich gefärbte Samen. Die Weine aus der Viura-Traube sind bekannt für ihren moderaten Alkoholgehalt, ihre Harmonie und ihre erfreuliche Frische.

2. Malvasia

Diese Rebsorte, die ihren Ursprung in Griechenland hat, eignet sich besonders für extrem trockenes Klima. Sie wird in kleinen Mengen vor allem in der Ribera Baja angebaut. Sie bringt hohe Mosterträge und ergibt körper- und bouquetreiche Weine. In Navarra wird die Malvasia in erster Linie zum Verschnitt bei der Rotweinherstellung verwendet.

3. Chardonnay

Die weiße "Vorzeigerebe" Chardonnay ist in Navarra heute nicht mehr eine "Experimentiersorte", und beträgt stolz 3,3% der gesamten Produktion.

Verschnitt

Der Verschnitt von verschiedenen Weinsorten hat vor allem bei der Rotweinherstellung in Navarra alte Tradition. In der Regel enthalten Qualitätsrotweine drei bis fünf Weinsorten. Einzelne Bodegas haben über die Generationen hinweg kellereispezifische Verschnitte entwickelt, die den Weinen eine typische Note verleihen. Der Verschnitt in der Rotweinherstellung ist grundsätzlich im Sinne einer Qualitätsverbesserung zu sehen, weil die Weine durch die Überlagerung der verschiedenen Aromen und Buketts an Ausdruck und Finesse gewinnen. Eine jahrhundertealte Spezialität Navarras ist der Clarete, ein junger, wunderbar frischer und fruchtiger Wein, der aus einem Verschnitt von Rot- und Weißweintrauben entsteht. Leider bleibt diese Besonderheit künftig den Spaniern vorbehalten,

Weinbau

Die Weinberge: In Navarra überwiegt bis heute die extensive Anbauform, bei der die Rebstöcke im staudenförmigen Gobelet-Schnitt ohne Drahtrahmen in relativ großen Abständen gezogen werden.

Pfropfreben: In Navarra werden Weinschößlinge für Weinbergsneuanlagen auf reblausresistente amerikanische Wurzel-Unterlagen aufgepfropft. Verwendet werden vorwiegend die Unterlagen Rupestris de Lot (80%), Millardet 420A (5%) und Richter 110 (10%).

Produktion/Erträge: Die maximale zulässige Erntemenge pro Hektar liegt bei 8.000 kg/ha.

Die maximal zugelassene Mostausbeute pro 100 kg Trauben beträgt 70 Liter. Obwohl die gesetzlich zugelassenen Höchsterträge bei 6.000 bzw. 8.000 kg/ha liegen, achten die Winzer streng darauf, ihre Erntemenge auf ca. 5.000 Kilo zu begrenzen. Das kommt sowohl der Weinqualität als auch der Fruchtbarkeit der Böden zugute.

Krankheiten: Mehltau und Oidium, Graufäule

Weinlese: Die Weinlese findet, je nach Witterungs- und Reifeverhältnissen, im September/Oktober statt. Für die Qualitätsweinherstellung ist es entscheidend, dass die Trauben im gesunden, vollreifen Zustand gelesen werden. Der technische Dienst des Consejo Regulador beobachtet den Reifeprozeß und gibt den "Startschuss" für den regionalen Lesebeginn bei den verschiedenen Sorten. Die reifen Trauben werden auch heute noch von Hand abgeschnitten und vorsichtig in großen, geflochtenen Weidenkörben oder modernen Plastikbehältern gesammelt. Daraus werden die Trauben auf große Wagen geschüttet, in denen man sie dann zur Kellerei transportiert, wo sie sofort vermahlen werden. Die Wagenböden sind mit Planen abgedichtet, damit Most, der aus den frisch geschnitten Trauben sickert, auf dem Weg zur Bodega nicht verloren geht.

Weinbereitung

Rotweine Für die Rotweine kennt man zwei verschiedene Weinbereitungsverfahren:

1. Die Bordeaux-Methode 2. Die Traubengärung (Maceración carbónica).

Bei der Bordeaux-Methode werden die Trauben nach der Lese zunächst entrappt und dann auf der Maische vergoren. Die Traubengärung ist das traditionelle spanische Verfahren, das nur noch recht selten angewandt wird. Dabei füllt man die Trauben unzerkleinert in große Bottiche -der Most beginnt praktisch "auf der Traube" zu gären- wobei nacheinander drei verschiedene Arten von Most gewonnen werden: Ausbruch, der natürliche Vorlauf aus den frisch geernteten Trauben; Kelter- und Herzmost, der durch Treten der Trauben mit den Füßen entsteht; Preßmost schließlich aus der Pressung mit der hydraulischen Presse (beide Methoden werden ausführlich im Dossier Rioja beschrieben.)

Rosados

Bei der Produktion der berühmten Navarra-Rosados, die in erster Linie aus dem Most der roten Garnacha hergestellt werden, arbeiten die Kellermeister heute noch nach alten, überlieferten Traditionen. Nach der Lese werden die Trauben zunächst vermahlen. Die Maische aus Most, Schalen, Stielen und Kernen bleibt nun 5 bis 12 Stunden in großen Bottichen stehen, je nach Farbgehalt der Schalen, Außentemperatur und gewünschter Farbintensität des späteren Weines.

Während dieser Zeit wandert der rote Farbstoff aus den Schalen in den Most, der auch bei Rotweintrauben ursprünglich hellgrün ist. Schließlich wird der Most abgepresst: Der Rosado im "estado virgen", im jungfräulichen Zustand, liegt vor. Der Most wird jetzt geklärt, und unter Aufsicht von erfahrenen Kellermeistern beginnt die Gärung. Am Anfang des neuen Jahres nach der Lese ist der Rosado dann soweit, dass er abgefüllt werden kann.

Weißweine

Die Herstellung der Weißweine orientiert sich heute in Navarra an den internationalen Standards. Die Trauben werden zunächst zur Maische vermahlen. Danach wird der Most sofort mit hydraulischen Pressen gekeltert, die festen Traubenbestandteile (Schalen, Kerne, Stiele) bleiben als Trester zurück. Die temperaturkontrollierte Gärung findet in Edelstahlbehältern statt. Ein Ausbau der Weißweine im Eichenfass wird nur noch sehr selten vorgenommen. Hierzu vergärt man - alternativ zur Kaltgärung - bei leicht erhöhter Temperatur und baut schließlich im Holzfass aus, was der traditionellen Methode entspricht. Jede Art der Zuckerung während oder nach der Gärung ist grundsätzlich verboten!

Qualitätsstufen

Grundlage für die Qualitätsweinherstellung und die Deklaration der Qualitätsstufen sind einheitliche Mindestanforderungen (Art. 17 der Ministerialverordnung von 1.8.1979), für ganz Spanien gelten. Sie können regional spezifiziert bzw. verschärft werden. Was die Qualitätsstufen betrifft, gilt in Navarra:

1. Garantia de Origen

Bei Weinen mit der "Garantia de Origen" auf dem Etikett handelt es sich um junge Weine (ein bis zwei Jahre alt) aus bestimmten Anbaugebieten mit oder ohne kurzzeitigen Ausbau in Eichenholzfass.

2. Vino de Crianza

Ausgebaute und gelagerte oder mit solchen versetzte Weine.

Roter "Vino de Crianza" muss mindestens 12 Monate in Eichenfässern (Fassungsvermögen: maximal 500 Liter) gelagert worden sein. Er darf frühestens im 3. Jahr zum Verkauf kommen. Weißweine und Rosados der Bezeichnung "Vino de Crianza" müssen mindestens sechs Monate Lagerung im Eichenfass vorweisen.

3. Reserva

Bei den roten "Reservas" handelt es sich um ausgewählte Weine eines guten Jahrgangs, die mindestens 36 Monate in Fässern und Flaschen gelagert wurden und davon mindestens 12 Monate oder länger in Eichenfässern ausgebaut wurden. Der "Reserva" darf also frühestens im vierten Jahr in den Handel gelangen. Weißweine und Rosados mit der Bezeichnung "Reserva" müssen mindestens 24 Monate Ausbauzeit vorweisen, davon wenigstens sechs im Holzfass.

4. Gran Reserva

Für "Gran Reserva" Weine nutzt man ausgezeichnete Jahrgänge. Früher gab es für diese Qualitätsstufe keine Ausbaubestimmungen Jetzt sind mindestens 24 Monate Lagerung in Eichenfässern und 36 Monate in Flaschen für die roten "Gran Reservas" vorgeschrieben. Die Weine müssen von hoher Güte sein, um während der langen Lagerung ihre ganze Klasse zu entwickeln. Auch hier unterscheiden sich die Bestimmungen für Weißweine und Rosados: Sie müssen als "Gran Reserva" mindestens vier Jahre alt sein und davon mindestens ein halbes Jahr im Holzfass gelegen haben. Die angegebenen Zeiten entsprechen der Mindestausbau- und Lagerzeit nach den Vorschriften des Consejo. Einige Kellereien lassen ihre Weine je nach dem gewünschten Charakter des Endproduktes aber auch länger reifen.

Quelle: ICEX

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